Der diesjährige Herbst-Release für die Business Applications heisst «Release Wave 2». Welche Neuerungen der Release im Bereich der Microsoft Power Platform verspricht, hatten wir in unserem Blog-Beitrag vom 22. Juli bereits veröffentlicht. In diesem Beitrag hier geht es nun darum, was sich bei Dynamics 365 for Customer Engagement alles tun wird.
Das Roll-out wird voraussichtlich zwischen dem 1. Oktober 2019 und März 2020 stattfinden.
Das PDF, welches den Zeitplan und die enthalten Features enthält, ist ungefähr 350 Seiten lang und kann auf der Website von Microsoft kostenlos heruntergeladen werden: 2019 release wave 2 overview (als PDF)
Dynamics 365 for Sales
Microsoft macht gleich Ernst und nutzt die im KI Builder enthaltenen Möglichkeiten, um in Dynamics 365 gleich einen Business Card Reader anzubieten. Sicherlich eine nützliche Erweiterung. Ob diese nur in der Mobile App oder auf allen Forms vorhanden sein wird, ist noch unbekannt.
Ebenfalls eine willkommene Verbesserung ist die Tatsache, dass die Liste der verknüpften Dokumente für Kontakte, Verkaufschancen, Leads und Firmen direkt auf dem Haupt-Form angezeigt werden kann.
Microsoft bessert auch bei der Konvertierung von Leads und beim Abschluss von Verkaufschancen nach. Neu kann beim Konvertieren eines Leads gewählt werden, ob eine Firma, eine Person und/oder eine Verkaufschance erstellt wird.
Der Dialog beim Abschluss einer Verkaufschance wird anpassbar und kann um selbst definierte Felder erweitert werden.
LinkedIn InMails können für LinkedIn Benutzer mit der entsprechenden Lizenz neu direkt aus Dynamics 365 heraus versendet werden. Zudem werden Nutzer des LinkedIn Sales Navigators benachrichtigt, wenn ein CRM Kontakt den Job-Status wechselt.
Dynamics 365 for Service
Auch die Customer Service Application kann sich über diverse Neuerungen freuen.
Microsoft stellt als neuen Service-Kanal die Chat-Integration zur Verfügung. Der von Dynamics 365 for Customer Service bereitgestellte Chat kann in bestehende Webseiten oder Dynamics 365 Portale eingebunden werden und steht dort für allfällige Kundenfragen bereit.
Die Kundenanfrage kann direkt an eine Person im Support Team weitergereicht oder von einem virtuellen Agenten geführt werden, bis eine Übergabe an eine Person aus Fleisch und Blut notwendig wird.
Dynamics 365 erfasst im Hintergrund die Supportanfrage und speichert die Chat-Konversation nachvollziehbar für die Mitarbeiter des Support Teams ab.
Auch hat sich was im Bereich der Benutzerfreundichkeit getan. Im Zuge der 2019 Release Wave 2 soll es einfacher werden, Bilder in Wissensartikel einzubauen. Bis anhin mussten die Bilder an einem per Web zugänglichen Ort gespeichert und dann im Artikel verlinkt werden, was nicht wirklich benutzerfreundlich ist. Zukünftig können die Bilder per Drag & Drop in den Wissensartikel gezogen und dort entsprechend in der Grösse angepasst werden.
Verbessert wird auch die Timeline, auf der die dem Case zugehörigen Aktivitäten gespeichert bzw. angezeigt werden.
Die Timeline soll künftig weniger weisse Fläche dafür mehr Informationen anzeigen. Neue Aktivitäten können inline, das heisst ohne Verlassen des Datensatzes, erfasst werden. Zudem wird es in der Timeline eine Suche geben, was das Auffinden von Aktivitäten und E-Mails wesentlich vereinfacht.
Obwohl diese Verbesserungen im Release Guide unter Dynamics 365 for Customer Service aufgeführt sind, hoffen wir natürlich, dass die Timeline Verbesserungen gleich in allen Dynamics 365 Applikationen umgesetzt werden.
Dynamics 365 for Marketing
Wenig sichtbares in Form von Screenshots gibt es zu den Neuerungen rund um Dynamics 365 for Marketing.
- Eine Customer Insights Integration soll zukünftig bei der Datenbereinigung unterstützen, z.B. mittels Fuzzy Matching.
- Erstellter Marketing Content kann neu mittels Flow Approval genehmigt werden.
- Customer Journeys können neu mit Umfragen aus Forms Pro und A/B Testing ergänzt werden.
- Ebenfalls vereinfacht wird das Erstellen von Subscription-Listen.
Dynamics 365 for Project Service Automation (PSA)
Bezüglich Project Service Automation ist dem Release Guide wenig bis gar nichts Neues zu entlocken. Der Grund dafür liegt wohl darin, dass Microsoft sein Project Offering komplett überarbeitet.
Die Project Möglichkeiten – heute verteilt über Office 365, MS Project, Dynamics 365 for PSA und Dynamics 365 for Finance & Operations – sollen in einem Produkt gebündelt und basierend auf der Power Platform neu aufgebaut werden.
Der Plan für die Umsetzung klingt ähnlich kompliziert wie der einer Mondlandung, aber hey – es gibt immerhin einen Plan ;-). Auf Grund der aktuellen Informationen sollte man sich die Einführung von PSA sicher gut überlegen, da man davon ausgehen muss, dass man innert kurzer Zeit wieder auf das neue Project Offering migrieren müsste.
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