Access Datenbanken sind auch heute noch weit verbreitet. Die relativ einfache Erweiterung der Funktionalität und die damit verbundene Flexibilität macht Access auch im Jahr 2016 zu einem oft genutzten Werkzeug. Wird eine Access Applikation aber an mehreren und geografisch weit entfernten Standorten genutzt, so lässt die Performance oft zu wünschen übrig. Sind die einzelnen Standorte nun noch via VPN miteinander verbunden, so ist an rasches arbeiten kaum noch zu denken.
Microsoft bietet hierfür mit Azure SQL Services eine cloudbasierte Lösung an, welche mit wenig Aufwand realisiert werden kann. Unterstützt wird das Ganze durch den kostenlos bereitgestellten „SQL Server Migration Assistant for Access“. Mit dieser Software kann eine bestehende Access Datenbank mit wenigen Klicks nach Azure SQL migriert werden.
Voraussetzung:
Damit eine Migration überhaupt in Angriff genommen werden kann, sind die folgenden Punkte zwingend nötig:
- Aktives Azure Abonnement
- Konfigurierter Azure SQL Server (SaaS)
- Installierter SQL Server Native Client 11 (Wird für die automatische Verlinkung der Tabellen benötigt)
Download unter: http://go.microsoft.com/fwlink/?LinkID=239648&clcid=0x409 - Microsoft SQL Server Migration Assistant for Access 6.0
Download unter: https://www.microsoft.com/en-us/download/details.aspx?id=43690
Mögliches Vorgehen:
Migrationsassistent starten und mit dem Wizard beginnen.
Projektname vergeben und bei Migrate To „SQL Azure“ auswählen.
Auf „Add Database“ klicken und die Access Datenbank auswählen.
Anschliessend ist die Datenbank ausgewählt und im Wizard ersichtlich.
Nun die komplette Datenbank (Standard Vorgehen) oder nur die gewünschten Bereiche auswählen und mit Next weiterfahren.
Jetzt muss der Name des SQL Servers sowie Benutzername und Passwort eingetragen werden. Die Eingaben können mit einem Klick auf „Browse“ kontrolliert werden. Bei einer erfolgreichen Verbindung werden die bestehenden Datenbanken aufgelistet. Ebenfalls hat man nun die Möglichkeit via „Create New Database“, eine neue Datenbank auf Azure anzulegen.
Hier kann ein beliebiger Name für die Datenbank vergeben werden. Ebenfalls kann die Grösse der Datenbank definiert werden. Ein Klick auf „Create“ erstellt die Datenbank.
Das Erstellen der Datenbank dauert einige Sekunden und wird mit einer Info bestätigt.
Nach erfolgreicher Erstellung der Datenbank kann der Wizard mit einem Klick auf „Next“ weitergeführt werden.
Im nächsten Schritt ist es wichtig, dass man den Hacken bei „Link Tables“ aktiviert. Ansonsten müssen die Verbindungen der Access Tabellen mit Azure SQL manuell konfiguriert werden.
Nach einem Klick auf „Next“ beginnt die eigentliche Konvertierung. Ein weiterer Dialog erscheint. Hier muss nun bestätigt werden, dass die vorhandenen Tabellen der Access Datenbank auf Azure angelegt werden sollen.
Zum Abschluss der Migration muss noch einmal das Passwort des Azure SQL Servers eingetragen werden.
Ein Klick auf „Connect“ bringt die Migration zum Abschluss.
Nun wird eine Übersicht allfälliger Fehler und Warnungen angezeigt. Diese können mit einem Klick darauf detaillierter angesehen werden. Gibt es nichts zu bemängeln, kann der Assistent mit „Close“ beendet werden.
Verifizierung in Access:
Öffnet man nun die Access Applikation, sieht man auf der linken Seite, dass die Tabellen mit SQL verlinkt sind.
Ein zusätzlicher Rechtsklick auf die Tabelle und das anschliessende Aufrufen der Eigenschaften bestätigt dies. Die Tabelle ist nun mit Hilfe des ODBC Treibers nach Azure SQL verlinkt.
Werden nun Einträge in Access gemacht, so werden die Daten im Hintergrund auf Azure SQL geschrieben. Kontrolliert werden kann das Ganze, indem man sich mit dem SQL Management Studio auf den Azure SQL Server verbindet und die entsprechende Tabelle öffnet.
Im beschriebenen Fall wurde in der Tabelle Vehicles ein neues Fahrzeug mit der VehicleID „Sandro“ erfasst.
Zum Vergleich der Eintrag im Access Frontend:
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Geschrieben von
Sandro Ineichen
Projektleiter
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