Ab Oktober 2019 ändert Microsoft das Lizenzkonzept von PowerApps und verfolgt dabei das Ziel, die Lizenzierung übersichtlicher zu gestallten.
Was sind PowerApps?
Mithilfe von PowerApps können Daten aus verschiedenen Datenquellen aggregiert, visualisiert und verarbeitet werden. Microsoft bietet mit PowerApps einerseits für Entwickler andererseits jedoch auch für Nicht-Programmierer die Möglichkeit, Business-Applikationen für mobile Geräte oder das Web zu konfigurieren.
Was hat sich grundlegend bei der Lizenzierung geändert?
Vor dem 1. Oktober 2019 gab es folgende Lizenzierungsvarianten:
- PowerApps in Office 365
- PowerApps in Dynamics 365
- PowerApps Plan 1
- PowerApps Plan 2
Neu: Ab den 1. Oktober 2019 kann man aus folgenden Varianten wählen:
- PowerApps in Office 365
- PowerApps in Dynamics 365
- PowerApps pro User Lizenz
- PowerApps pro App Lizenz
PowerApps in Office 365
PowerApps sind auch im neuen Lizenzmodell ein Bestandteil der «Office 365»-Lizenz. Die Änderung liegt darin, dass die «Dynamics 365»-Konnektoren (wird langsam abgelöst durch den Common Data Service) und die «SQL Azure»-Konnektoren neu Premium Konnektoren sind. Alle Nicht-Premium-Konnektoren können von «Office 365»-Benutzern weiterhin verwendet werden.
PowerApps in Dynamics 365
«Dynamics 365 Enterprise»-Anwender können PowerApps verwenden, solange die Apps in der gleichen Umgebung wie die lizenzierte «Dynamics 365»-Applikation laufen.
Für den Zugriff auf die Premium Konnektoren und das Erstellen von Apps ausserhalb der Dynamics-Umgebung ist eine separate PowerApps Lizenz notwendig.
PowerApps pro User Lizenz
Die PowerApps Pläne 1 und 2 werden neu in der PowerApps pro User Lizenz zusammengenommen. Mit dem Plan 1 hatte man Zugriff auf alle Premium Konnektoren und zudem die Möglichkeit, benutzerdefinierte Konnektoren zu erstellen. Plan 2 ermöglichte zusätzlich das Erstellen von Model-Driven Apps. Unabhängig von der Lizenz benötigte sowohl der Ersteller als auch der Benutzer der App die entsprechende Lizenz, sofern die App mit Premium Konnektoren konfiguriert wurde.
Mit der PowerApps pro User Lizenz steht nun dem Benutzer die volle Funktionalität von PowerApps zur Verfügung.
Kosten: 40$ pro User/Monat
PowerApps pro App Lizenz
Bei dieser Variante werden nicht die User sondern die Applikationen lizenziert. Es wird jedoch immer noch pro User bezahlt. Da die Anzahl der Apps limitiert ist, kostet diese Variante ein Viertel der pro User Lizenz. Funktionstechnisch erhält man den vollen Umfang von PowerApps.
Was Microsoft unter einer App versteht, wird nur vage beschrieben: «Kombination von Power-Plattform-Ressourcen zur Lösung eines bestimmten Geschäftsszenarios.» Über die genaue Definition von einem Geschäftsszenario ist noch nicht mehr bekannt.
Für das Abbilden eines Geschäftsszenarios stehen dem User ein Portal und maximal zwei benutzerdefinierte Apps (Model-Driven und/oder Canvas) zur Verfügung. Wenn ein User in mehreren Geschäftsszenarien PowerApps verwendet, braucht er pro Geschäftsszenario eine Lizenz.
Kosten 10$ pro User/App/Monat
Übergangszeit
Es gibt eine Übergangsphase, so dass die bestehenden Apps nach dem 1. Oktober 2019 noch einen gewissen Zeitraum funktionieren. Zwei Szenarien sind zu beachten:
Szenario 1: Ich habe bereits eine Applikation basierend auf PowerApps, bei der ein Konnektor zu den Premium Konnektoren verschoben wird.
In diesem Szenario muss bis am 1. Oktober 2024 die App umgebaut, eine andere Technologie eingesetzt oder die entsprechende Lizenz erworben werden.
Szenario 2: Ich habe einen Plan 1 oder Plan 2 lizenziert, der über den 1. Oktober 2019 hinausgeht.
Wenn das Szenario 2 zutrifft, gelten für alle PowerApps die vor dem 1. Oktober 2019 erstellt wurden die gleichen Bestimmung wie bei Szenario 1.
Alle PowerApps, die nach dem 1. Oktober erstellt werden und einen Konnektor verwenden, welcher im neuen Lizenzierungsmodell ein Premium Konnektor ist, funktionieren bis zum 1. Oktober 2020 oder bis zum Ablaufdatum des Plan 1 oder 2.
Zusammenfassung
Microsoft bietet mit der Lizenzierung pro App eine erschwingliche Möglichkeit an. Dies ist insbesondere für KMU-Betriebe interessant. Man erhält mit dem CDS eine Datenbank, welche mit einer Model-Driven App nach den spezifischen Wünschen erweitert werden kann. Die Canvas Apps bieten die Möglichkeit, die Daten zu visualisieren.
Dies ist im Vergleich zum früheren Plan 1 (7$ pro User/Monat) ein Upgrade, welcher mit einem Aufschlag von 3$ bezahlt wird. Der Nachteil dabei ist, dass nicht mehr unbegrenzt Canvas Apps erstellt werden können.
Vielen Dank für die Zusammenstellung – ich werde den Artikel in unserer Office 365 News Sendung empfehlen 🙂