Power Apps Copilot getestet: Wie gut kann Copilot Apps erstellen?

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Veröffentlicht:
Aktualisiert: 23. September 2024

Das Testen mit dem Copilot geht in die nächste Runde. Dieses Mal durfte ich einen Blick darauf werfen, wie sich der Copilot in den Power Apps von Microsoft einsetzen lässt. In diesem Blogbeitrag erfahrt Ihr, wie Copilot das Erstellen und Bearbeiten von Power Apps unterstützt und welche Möglichkeiten und Grenzen die aktuelle Version bietet.

Was ist Copilot in Power Apps?

Microsoft Power Apps ermöglicht es Benutzern, schnell und ohne umfangreiche Programmierkenntnisse benutzerdefinierte Anwendungen zu erstellen. Mit der Einführung des Copiloten – einer KI-gestützten Assistenzfunktion – wird dieser Prozess noch weiter vereinfacht. Der Copilot soll Anwenderinnen und Anwender dabei unterstützen, effizienter zu arbeiten: Er macht Vorschläge, automatisiert repetitive Aufgaben und bietet bei Bedarf Hilfestellung an.

Gelangen Sie hier zum Test von Power Automate Copilot.

Erste Schritte mit Canvas Apps und Copilot

Beim Starten von Power Apps fällt sofort auf, dass das Feature zum Erstellen von Apps mit Copilot an erster Stelle platziert ist. Hier werden den Nutzerinnen und Nutzern bereits einige Vorschläge für gängige Apps gemacht. Diese Vorschläge bieten einen guten Ausgangspunkt, wenn man noch keine konkrete Vorstellung davon hat, welche App man erstellen möchte. Wer hingegen schon eine klare Idee hat, kann im Textfeld genau definieren, was für eine App erstellt werden soll.

Für meinen Test entschied ich mich für den Vorschlag „List Inventory“, eine App zur Verwaltung von Inventarlisten. Nachdem dieser Vorschlag ausgewählt wurde, erstellt Copilot automatisch eine Tabelle, die die Grundlage der App bildet. Diese Tabelle wird mit Spalten versehen, die Copilot als essenziell für die Anwendung einstuft. Will man Anpassungen vornehmen, können diese derzeit nur durch direkte Anweisungen an den Copilot gemacht werden. Eine manuelle Anpassung der Spalten ist nicht möglich. Die Tabelle wird zudem mit Beispieldaten gefüllt, sodass man sofort eine Vorstellung davon bekommt, wie die App später aussehen wird.

Eine wesentliche Einschränkung des Copiloten ist, dass pro App nur eine Tabelle erstellt wird. Das bedeutet, dass die Komplexität der Apps mit einer einzelnen Tabelle begrenzt ist. Wer also eine App mit mehreren Datenquellen oder komplexeren Strukturen benötigt, stösst hier an die aktuellen Grenzen der Technologie.

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tabelle

Anpassung der App mit Copilot

Nachdem die Tabelle erstellt wurde, generiert Copilot eine App mit einem einzelnen Screen. Dieser Screen kann im Power Apps Editor weiter bearbeitet werden, wobei Copilot auch hier weiterhin Unterstützung bietet. Mit einfachen Befehlen lassen sich zusätzliche Elemente wie Buttons oder Funktionen hinzufügen. In meinem Test liess ich Copilot einen Button einfügen, der eine Weiterleitung auf eine andere Seite der App ermöglicht.

Jedoch zeigt sich bei komplexeren Aufgaben, dass Copilot noch Verbesserungspotenzial hat. So stiess ich auf Probleme, als ich versuchte, alle blauen Farben in der App durch orange zu ersetzen. Anstatt nur die blauen Farben zu ändern, ersetzte Copilot alle Farben auf dem Screen, was natürlich nicht das gewünschte Ergebnis war. Solche Situationen zeigen, dass die KI zwar bereits gut funktioniert, aber noch nicht perfekt ist.

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app orange

Design und Einschränkungen bei der Nutzung von Dataverse

Eine weitere Einschränkung, die mir während des Tests aufgefallen ist, betrifft das Design der erstellten Apps. Unabhängig davon, welche Art von App man erstellt, wird diese immer in einem vorgegebenen Design generiert. Diese Einheitlichkeit kann einerseits von Vorteil sein, da sie für eine konsistente Benutzeroberfläche sorgt, andererseits kann sie als Einschränkung empfunden werden, wenn man ein individuelles Design wünscht. Darüber hinaus lassen sich die Apps aktuell nur mit einer Dataverse-Tabelle erstellen, was die Flexibilität weiter einschränkt.

Copilot in Model Driven Apps

Interessant ist, dass Copilot zwar nicht direkt zur Erstellung von Model Driven Apps verwendet werden kann, aber dennoch innerhalb dieser Apps nützlich ist. So kann Copilot beispielsweise dazu genutzt werden, gezielte Abfragen zu stellen, wie etwa „Wie viele neue Einträge gab es diesen Monat?“. Diese Funktionalität kann im Arbeitsalltag erheblich Zeit sparen und die Effizienz steigern.

Fazit

Der Einsatz von Copilot in Power Apps ist ein Schritt in die Richtung einer noch benutzerfreundlicheren App-Entwicklung. Besonders für Einsteigerinnen und Einsteiger bietet Copilot eine wertvolle Unterstützung, da er viele grundlegende Aufgaben automatisiert und den Nutzerinnen und Nutzern den Einstieg erleichtert. Für fortgeschrittene Anwenderinnen und Anwender, die mehr Kontrolle und Flexibilität benötigen, zeigt Copilot jedoch noch deutliche Grenzen auf. Die Einschränkung auf eine einzige Tabelle und das vorgegebene Design sind Punkte, die die Funktionalität einschränken.

Dennoch bietet Copilot bereits jetzt einen Mehrwert, insbesondere wenn es darum geht, einfache Anwendungen schnell und effizient zu erstellen. Es bleibt weiterhin spannend, wie Microsoft diese Technologie weiterentwickeln wird. Vielleicht sehen wir in Zukunft eine Version, die mehr Flexibilität und erweiterte Funktionalitäten bietet. Bis dahin ist Copilot ein nützliches Werkzeug, das Anwendern dabei helfen kann, einfache Apps schnell zu realisieren und dabei von der Unterstützung einer KI zu profitieren.

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Geschrieben von

Aleksandar Ignjatovic

Projektleiter

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