Anfangs November 2019 fand in Orlando die Microsoft Ignite 2019 statt. Im Rahmen der Konferenz wurden auch einige Neuerungen und Änderungen rund um die Microsoft Power Platform bekanntgegeben. Die wichtigsten Änderungen haben wir in diesen Productivity News kurz für Sie zusammengefasst.
Neue Namensgebung: Flow heisst neu Power Automate
Die Microsoft Power Platform besteht bekanntlich aus verschiedenen Tools/Diensten, die zusammen die Plattform bilden. Unter den Tools wurde die Namensgebung harmonisiert. «PowerApps» heisst neu «Power Apps» und aus «Flow» wurde «Power Automate».
Wenn «Flow» nun nicht mehr «Flow» heisst, dann stellt sich die berechtigte Frage, wie man dann die eigentlichen Automatisierungen – sprich die Workflows – zukünftig nennt. Auf Grund erster UI-Anpassungen ist davon auszugehen, dass die Workflows weiterhin «Flows» genannt werden, nur der Name des Produktes wurde in Power Automate geändert.
UI Flows: Power Automate erhält Zuwachs
Bis heute konnte in Flow so ziemlich alles automatisiert werden, sofern es eine moderne digitale API bot (mehr Informationen über Flow in diesem Blogbeitrag). Diese Form der Automatisierung, von Microsoft Digital Process Automation (DPA) genannt, schliesst aber viele alte Legacy-Applikation, denen eine API fehlt, von der Automatisierung aus.
An dieser Stelle kommen User Interface (UI) Flows ins Spiel, welche sich aktuell in der Preview befinden. UI Flows ermöglichen eine roboterbasierte Automatisierung (RPA). Am besten stell man sich das so vor, dass ein unsichtbarer Roboter vor einem PC sitzt und durch das User Interface einer Applikation navigiert und dadurch repetitive Aufgaben erledigt.
Damit das Ganze funktioniert, muss eine Erweiterung für Google Chrome oder Edge (Chromium) installiert und die Flow-Seite in einem der beiden Browser geöffnet werden. In Edge (Chromium) musste die Extension zuerst manuell aktiviert werden (siehe edge://extensions).
Danach kann eine Automatisierung mithilfe eines Recorders aufgezeichnet werden.
Eine einfache Automatisierung, wie das lokale Word öffnen, neues Dokument erstellen und Text reinschreiben, hat auf Anhieb geklappt.
UI Flows sollen in Zukunft auch einfach mit DPA Flow oder Power Apps kombiniert werden können.
Da sich UI Flows noch in der Preview befinden, ist über die angedachte Lizenzierung noch nichts bekannt. Während der Preview-Phase können diese kostenlos genutzt werden, sofern man bereits eine Lizenz für einen bezahlten oder Trial Plan besitzt. Sonstige Informationen zur Power Automate Lizenzierung finden Sie in folgendem Blog Post «New licensing options for PowerApps and Microsoft Flow standalone paid plans» oder auf der Preis-Übersicht von Power Automate.
Power Virtual Agents: Auch die Power Platform wächst
Neben der Erweiterung von Flow/Power Automate erhält auch die Power Platform Zuwachs. Neu und aktuell in der Preview-Phase sind die sogenannten Power Virtual Agents.
Mithilfe der Power Platform lassen sich virtuelle Agenten ohne Programmierkenntnisse erstellen, mit Automatisierungen aus Power Automate verknüpfen und einfach in Webseiten einbinden.
Denkbar ist der Einsatz von virtuellen Agents z.B. im Kundendienst, wo der virtuelle Agent mögliche Kundenanfragen via Chat entgegennimmt, klassifiziert und an einen passenden Spezialisten weiterleitet. Besonders effizient ist hier das Zusammenspiel mit Dynamics 365 und den darin enthaltenen Kundendaten.
Virtuelle Agenten könnten aber auch problemlos im Bereich HR oder Sales eingesetzt werden. Dank Integration in der Power Platform können Agenten auch in Power Apps und Microsoft Teams eingebunden werden.
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