Productivity News vom 1.5.2019: Telefonieren mit Teams Calling

Was ist Teams Calling?

Microsoft Teams Calling ist ein Bestandteil von Microsoft Teams. Wie bereits in unseren Productivity News vom 1.7.2018 angekündigt, ist dies die Nachfolgelösung der bisherigen Kommunikationsplattform Skype for Business (Telefonie).

Welchen Mehrwert bietet Team Calling?

Microsoft Teams ist der zentrale Ort für die Teamarbeit in Office 365. Nun wird in diese Applikation auch noch die Telefonie integriert. Der Datenaustausch, Benachrichtigungen, Chats, Videokonferenzen sowie die Telefonie können nun alle über eine zentrale Plattform abgewickelt werden.

Unterschiede zu anderen Tools?

Unterschiede gegenüber der herkömmlichen Telefonie

Teams Calling ist cloudbasiert und die Nummer ist nicht mehr an ein Telefongerät gebunden.

Eingehende und ausgehende Anrufe erfolgen per Software Client. Diesen gibt es für PC, Mac, iOS oder Android.

Unterschied zum abgelösten Skype for Business

Skype for Business gab es nebst der reinen Cloud-Variante (Office 365) auch noch als Software für die lokale Serverinstallation. Lokale Installationen bei Teams Calling sind hingegen nicht möglich.

Der Verbindungsaufbau bei Teams Calling ist langsamer, da es sich um eine SIP to SIP Verbindung handelt.

Welche Hauptfunktionen gibt es in Team Calling?

• Anrufe entgegennehmen
• Anrufe tätigen
• Direkter Transfer
• Transfer mit Rückfrage
• Anrufe blockieren
• Anrufe weiterleiten
• Gleichzeitig Anrufen (z.B. Handy Nummer)
• Anrufe halten
• Mehrere Anrufe annehmen
• Kurzwahlen
• Transfer / durchstellen von internen Anrufen nach aussen
• Integrierte Voicemail (Visual Voicemail im Client + E-Mail mit Anhang)
• Stellvertretungen
• Unterstützung von Polycom Skype for Business Edition Telefonen
• Anrufprotokoll
• Call Queues (Preview) oder über Benutzer Call Groups lösbar
• Auto Attendants
• Anrufe aufzeichnen und Aufnahmen in Teams verfügbar machen

Nachteile und Limitationen von Teams Calling

Teams Calling wird ständig erweitert und aktuell gibt es noch Funktionseinbussen gegenüber von Skype for Business. Auch das Know-how ist noch nicht sehr verbreitet – sei dies bei Dienstleistern oder auch bei den Providern.

Welche Lizenzierung wird benötigt?

• Microsoft Office 365 E3 und Phone System (Telefonsystem)
• Microsoft Office 365 E5

Technische Voraussetzungen für Teams Calling

Die IOZ führt Teams Calling zusammen mit Swisscom und deren Partner ComDataNet AG ein. In dieser Konstellation wird nebst dem Internetanschluss noch ein zertifizierter Session Border Controller (SBC) sowie ein AudioCodes benötigt. Diese beiden Geräte werden von der Swisscom geliefert. Es wird vermutet, dass im Verlauf des Jahres 2019 bezüglich Hardware noch Änderungen erfolgen werden…

Empfehlung der IOZ AG

Wir empfehlen, Teams Calling parallel zur bestehenden Telefoninfrastruktur aufzubauen. Nach Möglichkeit können dann einzelne Nummernblöcke nach Teams migriert werden. Einzelne User zu migrieren, ist nur dann möglich, wenn notwendige Konfigurationen auf der bestehenden Telefonanlage gemacht werden können. Falls dies nicht möglich ist, lohnt es sich, mit einem separaten temporären Nummernblock und Testusern zu arbeiten. Die Testphase sollte ausgiebig genutzt werden, denn wechselt man von einer ISDN-Anlage auf Teams, kann man nach der Migration nicht mehr zurück.

Folgende Probleme können bei der Umstellung auftreten:

• Es können keine einzelnen Benutzer auf Teams migriert werden. Lösung: Fiktive Benutzer erstellen (Testbenutzer).
• Die Verbindung wird nicht aufgebaut. Mögliche Ursachen: Konfigurationsproblem bei dem Router oder SBC.
• Die Sprachqualität ist nicht optimal. Ursachen: Konfigurationsproblem bei dem Router oder SBC.
• Anrufe, welche an Call Queues getätigt werden, können von den einzelnen Testusern nicht entgegengenommen werden. Lösung: Die User benötigen den Koexistenzmodus «Nur Teams» oder «Teams only».
• Gemäss Swisscom und seinen Implementationspartnern ist die Konfiguration im Office 365 Admin-Center Sache des Microsoft-Kunden. Dies macht es aus Kundensicht nicht einfacher, da man ja nicht täglich Teams Calling einführt. Gerne teilen wir unsere Erfahrungen mit Ihnen und unterstützen Sie bei der Implementation.

Roadmap

Die Teams Roadmap finden Sie hier.

Fazit

Falls Sie auf der Suche nach einer vollausgestatteten und ausgereiften Telefonlösung sind, dann sind Sie aktuell (Stand Mai 2019) mit Microsoft Teams Calling falsch beraten. Die Lösung ist noch ziemlich neu und wird von Microsoft stetig ausgebaut und angepasst. Deshalb gibt es auch noch sehr wenig Erfahrung in der Einführung von Teams Calling.

Möchten Sie aber Ihre Software- und Serverlandschaft klein halten und immer die neusten Technologien einsetzen, dann sind Sie bei Teams genau richtig.

FAQ: 5 Fragen, die man uns stellen könnte…

F: Kann Skype anstatt Teams genutzt werden?
A: Mit allen Tenants, welche ab dem 18. Oktober 2018 aufgeschaltet wurden, ist nur noch Teams Calling möglich. Wer heute Skype nutzt, kann dies auch weiter tun, so lange es von Microsoft noch angeboten wird.

F: Gibt es Teams Calling auch als On-Premises Server?
A: Nein. Teams Calling ist ein reiner Cloud-Dienst.

F: Wird lokal spezielle Hardware benötigt?
A: Es wird eine Verbindung zu einem Session Border Controller (SBC) benötigt. Zurzeit bietet Swisscom dies noch nicht als Dienstleistung an. Dies bedeutet, dass lokal ein SBC vorhanden sein muss. Dies wird sich aber in Zukunft ändern.

F: Kann man nur mittels Software über Teams Calling telefonieren oder gibt es auch «Teams Calling»-fähige Geräte?
A: Es kann mit der Teams Software, welche es für Windows, Mac, iOS und Android gibt, telefoniert werden. Des Weiteren gibt es auch physische «Teams Calling»-fähige Telefone.

Quelle:

• https://docs.microsoft.com/en-us/microsoftteams/faq-journey